Inhaltsverzeichnis: SEO-Analyse
- SEO-Analyse: Was ist das?
- Teil 1 Erstanalyse
- Wirtschaftlichkeit
- Sichtbarkeit
- Technik
- Wettbewerb
- Handlungsempfehlungen
- Teil 2 SEO-Audits-SEO-Reportings
- Nutzerverhalten deuten und steuern
- Content
Mehr als 90% aller Internetseiten bekommen keinen organischen Traffic über Google, sagt eine Studie von Ahrefs. Tatsächlich haben gerade mal 1,25 Prozent aller Internetseiten mehr als 100 Besucher pro Monat, die über die Suchmaschine kommen. Wenn Ihre Seite auch zu den 98,75% gehört, wird es Zeit für eine SEO Analysen durchzuführen. Auf der Grundlage können Sie einen Redaktionsplan erstellen, Keyword-Recherchen starten und SEO-Texte schreiben.
SEO-Analyse: Was ist das?
Grundlage für die Suchmaschinenoptimierung ist die onpage SEO-Analyse. Sie beschreibt den Zustand der Internetseite. Dabei muss unterschieden werden. Vor dem Einstieg in die Suchmaschinenoptimierung ist eine Erstanalyse notwendig. Sie kann noch recht allgemein sein, gibt aber einen Überblick über die Handlungsfelder, um den Web-Auftritt zu optimieren. Sie zeigt technische Fehler und Schwierigkeiten auf, die unmittelbar behoben werden müssen und gibt einen Einschätzung, ob ihre Seite gefunden wird.
Da die Suchmaschinenoptimierung ein laufender Prozess ist, sind SEO-Analysen auch im weiteren Verlauf wichtig. Oft werden sie dann als SEO-Audits oder SEO-Reportings beschrieben. Einer der wesentlichen Unterschiede ist, dass es auch darum geht, Fortschritte zu dokumentieren, die mit laufenden Maßnahmen angestoßen wurden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Maßnahmen verfeinert werden. So kann zum Beispiel der Erfolg einzelner Keywords oder Landingpages kontrolliert und optimiert werden.
Deshalb gliedert sich der Beitrag in zwei Teile. In Teil 1 ist beschreiben, wie die erste SEO-Analyse (Onpage) aussieht und welche Anforderungen es gibt. Teil zwei beschäftigt sich mit den weitergehenden Anforderungen eines SEO-Audits und Reportings.
Teil 1: Erstanalyse
Die Informationen beziehen sich auf die Optimierung für Google. Die Suchmaschine ist marktbeherrschend. Für mobile Seiten hat sie weltweit einen Marktanteil von 94 Prozent (Quelle: Statista, Stand Oktober 2020).
Für das Ranking auf den SERPs (Searchengine Result Pages – Suchergebnisseiten) sind mehr als 200 unterschiedlich relevante Faktoren entscheidend. YouTube (eine Google Tochter), Amazon und andere spezialisierte Suchmaschinen haben eigene Faktoren.
Eine wesentliche Aufgabe der Erstanalyse ist es, grundlegende Schwächen des Webauftritts aufzuzeigen. Nur wenn die beseitigt sind, hat eine Seite überhaupt die Chance zu relevanten Keywords in den Suchergebnisse aufzutauchen. Die wichtigsten Punkte sind im ersten Teil beschrieben, doch vor allem steht auch die Frage im Raum, ob und welche SEO-Maßnahmen überhaupt wirtschaftlich sinnvoll sind.
Wirtschaftlichkeit der SEO
Je nach Art und Größe des Unternehmens sind die Anforderungen sehr unterschiedlich. Die Auswertung liefert die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit und die Budgetplanung. Die Analyse zeigt, ob und welcher Umfang der Suchmaschinenoptimierung wirtschaftlich sinnvoll ist. So bietet sich für den Gastronomiebetrieb die Local-SEO an, die Ausgründung aus der Uni sollte in einem ersten Schritt über die eigene Nische die Sichtbarkeit erhöhen.
Sichtbarkeit der Webseite
Google Analytics und die Google Search Console bieten gute Grundlagendaten für die SEO-Analyse (onpage). Allerdings ist beim Einsatz der Tools der Datenschutz zu berücksichtigen (PDF Absatz 4.4).
Xovi und Sistrix zeigen zum Beispiel die Sichtbarkeit der Homepage. Diese Werte eignen sich als KPI (Key-Performance-Indicator). Sie geben Anhaltspunkte, wo das Unternehmen im Vergleich zu den Wettbewerbern steht. Wer nicht auf die Sistrix Toolbox zugreifen kann oder möchte, sollte sich die Werte regelmäßig notieren und erhält so einen Blick auf die Entwicklung der SEO-Anstrengungen. Der kann ohne weitere Unterstützung einer Agentur oder eines SEO-Managers sehr einfach abgerufen werden kann.
Technisches SEO
Das technische Audit lässt sich mit dem Begriff ‚Website-Hygiene‘ am besten bechreiben. Auch sie ist Bestandteil der SEO-Analyse (onpage). Bevor die Rankings einzelner Keywords untersucht werden ist, es notwendig, Fehler auf der Seite zu beseitigen. Sie können der Grund sein, warum gute Inhalte nicht ranken und die Internetseite nicht sichtbar ist.
Online-SEO-Analyse – der schnelle Check
Den einfachsten Einstieg in einen SEO-Check bieten Online-Tools. Meist gibt es kostenlose Versionen für eine erste Einschätzung. Direkte Ergebnisse gibt es zum Beispiel auf folgenden URL von Seobility.
Bei anderen Anbietern, wie zum Beispiel Xovi und Sistrix ist eine kostenlose Registrierung notwendig. Man erhält dann für ein oder zwei Wochen einen Zugang zu den Analyse-Tools. Die Informationsfülle ist riesig, allerdings sollte sich der SEO-Einsteiger nicht verrückt machen lassen. Es erfordert schon einige Grundkenntnisse, um die richtigen Anbieter auszuwählen und Ergebnisse zu interpretieren.
Überschriften – Meta-Tags – Links im SEO-Check
Die guten Tools liefern jedoch eine solide Grundlage, die Struktur der Seite zu analysieren. Zu den wichtigen Ranking-Faktoren gehören zum Beispiel
- hierarchische Überschriften
- sprechende URL mit Keywords
- saubere Seitenstruktur und Verlinkung
- Snippets, Title Tags und Meta-Descriptions
- Bilder mit Alt-Tags
Vor allem Überschriften sind (immer noch) nicht richtig ausgezeichnet und häufig inhaltlich falsch. Jede Internetseite darf nur eine Hauptüberschrift (h1) haben. Sie muss aussagekräftig sein und wichtige Suchbegriffe beinhalten. H1-Überschriften „Herzlich willkommen“, „Suche“ und „Unser Facebook-Auftritt“ sind immer noch weit verbreitet. Oft fehlen auch Meta-Descriptions oder Alt-Tags der Bilder. Beachten Sie, Überschriften geben Texten eine gute Struktur. Gerade bei den mobilen Versionen der Webseiten beeinflussen Überschriften und die Länge der Textblöcke das Ranking.
Diese Werkzeuge zeigen auch Fehler, zum Beispiel sogenannte 404-Fehler von Seiten. Das sind URLs von Seiten, die nicht mehr vorhanden sind. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Google wertet eine große Anzahl dieser Fehler als Indiz für die schlechte Pflege. Ein Online SEO-Check ist der erste Schritt zur Suchmaschinenoptimierung.
Pagespeed und Sicherheit
„Https“ steht für die Verschlüsselung der Daten zwischen Server und Browser. Webauftritte ohne diesen Standard werden abgestraft. Http-Websites werden von Browsern wie Chrome und Safari als unsicher markiert, https sollte selbstverständlich sein. Bei der SEO-Analyse ist besonders darauf zu achten, dass alle Seitenelemente verschlüsselt übertragen werden. Häufig wurden zumBeispiel Bilder bei der Umstellung ausgelassen.
Die Ladegeschwindigkeit der Site gehört inzwischen zu den wichtigen Ranking-Faktoren. Mit Googles „Pagespeed Insights“ lässt sich die Geschwindigkeit messen, das Programm listet Hinweise zur Optimierung auf. Wichtig dabei ist, dass das Prinzip „mobile-first“ gilt. Google indiziert die mobilen Seiten, dies sollte bei der Gestaltung berücksichtigt werden.
XML-Sitemap
Eine Sitemap ist für Google eine „Mindestanforderung für jede ernstzunehmende Website“. Neben internen und externen Links ist die Sitemap eine Möglichkeit für Google, neue Inhalte zu indexieren. Wie wichtig die Sitemap inzwischen geworden ist, darauf gibt es sogar in der Google Search Console einen Hinweis. Nicht in der Sitemap eingetragene Seiten werden aufgelistet.
Zwar erzeugen Content-Management-Systeme und der Regel eine Sitemap, das sollte auf jedoch auf jeden Fall kontrolliert werden.
Handlungsempfehlungen
Am Ende der Analyse steht häufig eine Liste mit einer ganzen Reihe Fehlern und Schwierigkeiten. Für das Marketing ist so eine Auswertung selbstverständlich noch nicht nutzbar. Deshalb ist es wichtig, die Ergebnisse einzuordnen. Dazu eignen sich drei Kategorien:
a) Handlungsumfang
Einige Probleme lassen sich mit wenigen Klicks lösen, wie zum Beispiel eine Umstellung einer Seite von http auf https. Andere Aufgaben sind ein kontinuierlicher Prozess. Dazu zählen zum Beispiel die Erstellung und Pflege eines Redaktionsplans.
b) Priorität
Die technische Suchmaschinenoptimierung gehört zu den Disziplinen, mit der sich keine Rankings erzielen lassen. Trotzdem ist sie elementar wichtig: denn eine fehlerhafte Seite verhindert Rankings. Das Stichwort gibt auch eine Aussage zur Bedeutung des Problems
c) Dringlichkeit
Die zeitliche Komponente ist unter dem Stichpunkt ‚Dringlichkeit‘ erfasst.
Unter Berücksichtigung der drei Kategorien, werden die Maßnahmen in die zukünftige Planung eingearbeitet. Sollte es noch keine Vorgaben geben, so wird in einem ersten Schritt ein Redaktionsplan erstellt.
Teil 2: SEO-Audits und SEO-Reportings
Analysen müssen regelmäßig wiederholt werden. Dabei verschiebt sich aber der Schwerpunkt mehr zu den Inhalten und zum Userverhalten auf der Internetseite. Wer Suchmaschinenoptimierung als Prozess begreift, stellt bereits nach relativ kurzer Zeit einen Redaktionsplan für die weitere Entwicklung auf und definiert KPI (Key Performance Indikator) für die Kontrolle.
Nutzerverhalten deuten und steuern
Zur fortgeschrittenen und kontinuierlichen Suchmaschinenoptimierung gehören auch regelmäßige Analysen des Nutzerverhaltens und dessen Optimierung. Wichtige Daten liefert dafür Google Analytics und die Search Console; zum Beispiel:
- Suchanfragen
- aufgerufene Seiten
- Clickrate
- Verweildauer auf der Seite
- Landing-Pages und Ausstiegsseiten
- Absprungrate
Die Informationen geben nicht nur Ihnen Anhaltspunkte, welche Seiten funktionieren und attraktiv sind, sondern auch der Suchmaschine. Die Analyse des Nutzerverhaltens und die anschließende Optimierung.
Grundsätzlich lohnt es sich, Analytics direkt über den Tag Manager einzubinden. Sobald die Seite oder die Analyse größer wird, lässt sie sich damit einfacher steuern, zum Beispiel auch, wie weit die User auf einer Seite scrollen.. Außerdem lassen sich über den Tag Manager auch andere Auswertungen, wie zum Beispiel ein ‚Mousetracking‘ einbinden.
Neben der Analyse des Verhaltens ist der zweite große Punkt: Ist der richtige Inhalt auf der Seite.
Content – Nutzer wollen guten Inhalt, Google auch
„Wenn Sie überzeugende und nützliche Inhalte erstellen, hat dies wahrscheinlich einen größeren Einfluss auf Ihre Website als alle anderen hier erörterten Faktoren“, schreibt Google zur Optimierung von Inhalten..
Wie sie Inhalte erstellen und welchen Anforderungen sie genügen müssen, ist im Beitrag SEO-Texte für Unternehmen beschrieben.
Suchbegriffe – Keyword-Set und Keyword-Cluster
Allerdings sollten die Themen und Texte aufeinander abgestimmt werden. Deshalb gehört zur SEO-Analyse die Auswertung, ob Internetseiten und Keywords miteinander konkurrieren. Dies kommt vor allem bei nicht optimierte Seiten mit guten Inhalten vor. Oft gibt es zu gleichen Suchbegriffen mehrere Texte.
Analyse der Rankings
Ab diesem Punkt ist eine Analyse ohne SEO-Manaager oder kostenpflichtige Tools sehr schwierig. Werkzeuge, wie zum Beispiel Seobility oder Sistrix unterstützen die Arbeit. Der SEO-Managers erstellt Listen mit Vorschlägen zu den wichtigsten Themen, Keywords und Beiträgen. Sie sind die Grundlage für die weitere Arbeit. So kann mittels der Keyword-Recherche herausgefunden werden, wo der größte Handlungsbedarf und das größte Optimierungspotenzial besteht.
Wettbewerb
Dabei ist auch der Blick auf die Wettbewerber hilfreich. Er gehört zur erweiterten SEO-Analyse. Die Ergebnisse der Suchmaschine auf der ersten SERP zu einem Keyword geben wichtige Hinweise welcher Inhalt ergänzt und aufgewertet werden müssen. Beim Vergleich der Texte erkennen Sie Suchbegriffe, die sie bisher vernachlässigt haben.
Produkt oder Dienstleistung im Mittelpunkt
Die SEO-Analyse (onpage) zeigt Ihnen damit auch, wie Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung oder Branche vom Wettbewerber und vom Markt gesehen wird. So entsteht schon vor der eigentlichen Suchmaschinenoptimierung ein Mehrwert für ihr Marketing.